Am 01.05.2015 fand im Müllerbräu in Pfaffenhofen ein von Richard Kienberger geleiteter Fotoworkshop statt.
Es ist immer wieder faszinierend zu beobachten, welchen Transformationsprozess manche Ideen durchmachen. In diesem Fall entstand die Idee Ende letzten Jahres auf dem Pfaffenhofener Christkindlmarkt, wo wir uns auf eine Tasse Glühwein trafen. Einer aus der Runde machte den Vorschlag, doch einmal eine gemeinsame Exkursion nach Venedig zu unternehmen. Aus der Idee wurde ein vager Plan, der wurde aufgrund diverser Probleme (Termine, Unterkunft etc.) immer wieder verändert, und am Ende wurde aus dem Plan wiederum etwas ganz anderes. Nämlich wie im Vorjahr ein Workshop in der Heimat. Wir wollten uns treffen, um gemeinsam zu fotografieren. Kerngedanke dabei war weniger die konkrete Erarbeitung von Wettbewerbsbildern, sondern vielmehr das „zusammen arbeiten“, um zu lernen und mit Equipment zu arbeiten, das nicht zwingend zur Standard-Ausrüstung von Amateurfotografen gehört. Anfänger in der Portraitfotografie und Fortgeschrittene setzten die vier Models Carina, Dana, Nika und Sabrina mit Kunstlicht und Available light in Szene. Ausgangspunkt der Arbeit waren nicht fertige Bilder im Kopf, sondern spontane Ideen, bei denen verschiedene Lichtsituationen ausprobiert und unter Anleitung immer wieder verändert wurden, um bei der Auswertung die unterschiedlichen Nuancen beziehungsweise Ergebnisse erkennen zu können.
An den Dezemberabend, an dem all das seinen Ausgangspunkt hatte, fühlte ich mich mehrmals erinnert: Erstens regnete es damals ebenso wie am 1. Mai aus Kübeln. Außerdem hatte ich für den Besuch des Weihnachtsmarkts mit den Fotofreunden ungefähr eine Stunde eingeplant – wir verplauderten uns dann drei Stunden lang. Weil die Location, die wir uns für den Workshop ausgewählt hatten – der historische Müllerbräu-Saal zwischen Hauptplatz und Kellerstraße – nicht gerade als Wärmestube durchgeht, rechnete ich diesmal nicht zuletzt wegen des Wetters grob mit gut zwei Stunden gemeinsamen Fotografierens – von wegen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren mit so viel Engagement, Kreativität und Spaß bei der Sache, dass die Models erst nach mehr als fünf Stunden wieder in die warmen Regenjacken schlüpfen konnten.
Es ist ja immer wieder eine schwierige Frage, wo man einen derartigen Workshop veranstalten kann. Passende, gute Locations sind einerseits rar und andererseits ist es oft problematisch, von den jeweiligen Eigentümern die Erlaubnis zum Fotografieren zu erhalten, noch dazu, wenn es um eine Gruppenveranstaltung geht. Daher ein großer Dank an Manuel und Fritz Müller, die uns das historische Gemäuer für diesen Tag überlassen haben.
Danke auch an das Model-Quartett für ihren professionellen Einsatz – und an die Teilnehmer/innen am Workshop, die hoffentlich den einen oder anderen Tipp mitbekommen haben, der ihnen dabei hilft, erfolgreiche Wettbewerbsfotos zu gestalten. Oder einfach nur tolle Bilder zu fotografieren.Richard Kienberger